©Joerg Schaffelhofer, Lyrik und Prosa

Kategorie: Lyrik & Bild (Seite 2 von 3)

no reply

der neben mir im bus
daddelt ohne pause in sein handy

dass er sie liebt und
sie vermisst
wie es ihr denn ginge

jetzt so allein
ganz ohne ihn

all so was eben

dann hält er still
stationenlang der blick
immer wieder auf sein handy

fast tut er mir schon leid
dann kommt meine haltestelle

gern hätte ich gewusst
wie es mit ihnen weitergeht
immerhin war ich ja irgendwie dabei

doch wie geht so was schon weiter

spanischer abend

jeden abend sitzt er
mit einem glas roten
an seinem lieblingsplatz

genießt die gitarrenmusik
die sanft von einer
weiblichen stimme begleitet wird

meeresrauschen

und jeder schluck wein bringt ihn
dem traum von diesem
verdammt ewigen leben näher

déjà-vu

nachts steht sie da
und blickt hinunter auf
den dunklen fluss

aus der ferne lautes lachen
von einem partyboot
mit musik und bunten lichtern

einen tag noch
sagt sie sich

dann kommt sie wieder

sie

da
wo sie hinschaut
ist nichts

wie ein kleines kind
steht sie dort

schließt den mantel
wendet sich um zu mir

und geht mit
wenigen schritten
durch mich hindurch

was nun

ich werde ihn fragen
nach seinem leben
seiner kindheit
nach seiner jugend

wie er gespielt
sich gefühlt
was er geliebt hat

das sagte er sich oft
und immer fehlte
nur die gelegenheit
dieser eine augenblick

nein

es war der fehlende mut
der sie trennte
sie waren sich zu ähnlich

jetzt liegt er da
dieser vater
wortlos im koma

ja, was nun?

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