nachtstill die straßen
deine hand
wärmt sich in meiner
ein alter hund wechselt
herrenlos
auf die andere seite
in manchem fenster
ist noch licht
und mir
ist gerade so
als hättest du was
gesagt
©Joerg Schaffelhofer, Lyrik und Prosa
nachtstill die straßen
deine hand
wärmt sich in meiner
ein alter hund wechselt
herrenlos
auf die andere seite
in manchem fenster
ist noch licht
und mir
ist gerade so
als hättest du was
gesagt
Wie geht’s?
Das fragen sie mich, wenn sie kommen. Und sie kommen seit einigen Wochen. Zwei Herren in Schwarz, mittleres Alter, weitere Gehalts- und Beförderungsstufen im Blick. Haltung gerade, Mimik neutral, Größe mindestens eins achtzig. Glattrasiert.
Ich sage nichts, bin beeindruckt. Denke darüber nach, meinen Elftagebart zu rasieren. Bin nur eins fünfundsiebzig, schaue zu ihnen auf. Wenn ich lachen muss, wende ich mich ab. In eine krumme Haltung hinein.
Ich bin nicht mehr produktiv, ich koste. Werde mit jedem Tag älter. Rücken, Arme und Beine machen nicht mehr so mit, wie es erwartet wird. Das Anziehen morgens fällt schwer, da sind Jogginganzüge die erste Wahl. Die mit buntem Aufdruck gefallen mir und sind für mich erschwinglich. Dunkelgrau bis Schwarz kommt früh genug.
Sie werden noch Wochen lang fragen. Aber danach?
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